Reise in den Harz

harz2014-003Zum 3. Mal seit 2009, dem Jubiläumsjahr des damals hundertjährigen Vereins, unternahm der Ski-Klub Münster – jeweils über das verlängerte Himmelfahrts- bzw. Fronleichnamswochenende – eine Wander- und Besichtigungsfahrt in die mit Weltkulturerbestätten gesegnete Harzregion. Die Unterkunft in St. Andreasberg war stets dieselbe, die Ziele für Aktivitäten jedoch waren jedes Mal verschieden. In diesem Jahr hatten sich 30 Interessierte zur Busreise in den Harz aufgemacht.

Kurz nach der Ankunft am Himmelfahrtstag startete bereits der erste Programmpunkt: eine Wiesenblüten-Wanderung durch die Bergwiesen hinter dem Hotel. Unter der sachkundigen Führung einer Kräuter- und Blumenexpertin konnten die Gruppenmitglieder die leuchtenden Farben der Blüten bewundern und die Düfte zahlreicher Kräuter erriechen. Die meisten Kräuter erfüllen auch sinnvolle Zwecke – sei es als Heilpflanzen oder als Grundlage für essbare Salate. Nebenbei erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass sogar Kräuter und Blumen aus fernen Gegenden – z. B. aus den Alpen oder gar aus dem Kaukasus – den Weg auf die Bergwiesen des Harzes gefunden haben. Begleitet vom botanischen Institut der Universität Göttingen bekommen die Landwirte, die die Bergwiesen im Naturschutzgebiet pflegen, genau vorgeschrieben, wann und wie viel sie düngen und wann und wie oft sie die Bergwiesen mähen dürfen.

Am Freitag, dem 30. Mai, war für die münsterische Gruppe „Weltkulturerbetag“. Zunächst ging es mit dem Bus zum Bergwerk „Der Rammelsberg“ nach Goslar. Dort bestieg die Reisegruppe die niedrigen Wagen der Grubenbahn und fuhr wie einst die ‚Kumpel’ in geduckter Sitzhaltung 500 m tief in einen alten Stollen ein. Es gab viel zu sehen und vom Bergwerksführer zu erfahren. ‚Mehr als tausend Jahre wurde am Rammelsberg ununterbrochen Bergbau betrieben’, denn ‚in der Tiefe ruhten 27 Millionen Tonnen Kupfer-, Blei- und Zinkerze’, und sogar Silber wurde zu Tage gefördert. Im Jahre 1988 wurde das Bergwerk stillgelegt und anschließend zu einem Museumsbergwerk umgewandelt. Das einzigartige Ensemble aus dem Bergwerk unter Tage und den ‚übertägigen’ Bauten wurde unter Denkmalschutz gestellt und im Jahre 1992 – zusammen mit der Altstadt Goslars in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Am Nachmittag stand die Besichtigung Goslars auf dem Programm. In einer Stadtrundfahrt mit der „Bimmelbahn“ konnte die vom Krieg verschont gebliebene, malerische historische Altstadt mit ihren zahlreichen Fachwerkhäusern und natürlich der Kaiserpfalz bewundert werden.

Der Samstagmorgen war einer längeren Wanderung vorbehalten. Von St. Andreasberg führte der abwechslungsreiche Weg in Richtung Braunlage mit der autofreien Waldgaststätte „Rinderstall“ als Wanderziel. Von dort ging es auf anderen Pfaden zurück zum Hotel, wo der Bus bereits wartete, um die Gruppe nach Bad Lauterberg zu fahren. Nach einem Bummel durch die Stadt wurde der Hausberg ins Visier genommen – entweder auf Schusters Rappen oder bequemer mit der nostalgischen Doppelsesselbahn. Von der Terrasse des Bergrestaurants bot sich ein herrlicher Blick über Bad Lauterberg im Tal und die dicht bewaldeten Berge des Harzes rundum.

Am Sonntag, dem ersten Tag des neuen Monats Juni, hieß es, Abschied nehmen vom Harz – allerdings nicht ohne den Besuch eines weiteren Highlights des „Kulturerbes der Menschheit“, dem Bergpark und den Wasserspielen zu Füßen der Herkulesstatue in Kassel-Bad Wilhelmshöhe.

Die dritte Reise in den Harz des Ski-Klubs Münster war – wie die beiden zuvor – wiederum ein unvergleichliches Erlebnis, zumal auf allen drei Fahrten bedeutende Weltkulturerbestätten besichtigt werden konnten.

Wenn die Teilnehmer die drei Harzfahrten von 2009, 2011und 2014 Revue passieren lassen, so lässt sich sicherlich feststellen, dass sie drei kurzweilige, lehrreiche, unterhaltsame und vor allem schöne Ausflüge genießen konnten. An dieser Stelle scheint es mir angebracht, zwei Mitgliedern des Ski-Klubs einen besonderen Dank auszusprechen: Hildegard Beckstedde und Wolfgang Hoffmann. Wenngleich beide in den verschiedenen Bereichen der Vorbereitung gewirkt haben, so gab es doch unterschiedliche Aufgabenbereiche. Hildegard – zusammen mit ihrem Mann Karl-Heinz – kennt den Harz von zahlreichen Aufenthalten her. So war sie mit Unterstützung von Karl-Heinz hauptsächlich verantwortlich für Idee und Programm mit den entsprechenden organisatorischen Vorbereitungen. Sogar ihre Tochter Kerstin war als Wanderführerin zum „Rinderstall“ in diesem Jahr ‚eingespannt‘. Wolfgang übernahm die – oft’ knifflige’- Aufgabe der Organisation und Durchführung (Hotelbuchung, Anmeldung der Führungen, Busbestellung, Ausschreibung, Finanzen etc.). Wieder einmal haben die ‚Alten’ gezeigt, was sie noch ‚drauf’ haben.