Saisonstart im Skigebiet Ruhrquelle in Winterberg

Erster Schnee an der Ruhrquelle. Foto: Ferienwelt Winterberg
Erster Schnee an der Ruhrquelle. Foto: Ferienwelt Winterberg

Seit Ende Oktober läuft die neue Snowfactory im Skigebiet Ruhrquelle erfolgreich im Testbetrieb. Für eine erste kleine Piste plus Funpark ist inzwischen genug Schnee vorhanden. Die Schneequalität ist gut, da sind sich Betreiber und Wintersportler einig. Ein erster Vorgeschmack auf den Winter: Ski und Snowboard fahren sowie Rodeln können Gäste im Skigebiet Ruhrquelle ab diesem Wochenende täglich.

Die Snowfactory von TechnoAlpin ist die erste Anlage dieser Art weltweit in einem Skigebiet. Die Scherbeneisanlage produziert rund 230 Kubikmeter Schnee pro Tag. Das Prinzip ist simpel, ähnlich dem eines Kühlschranks. Mittels Kühltechnik wird das Wasser in einem effizienten Wärmeaustauscher bis zum Gefrierpunkt herabgekühlt. Vom so entstandenen Eis trennt eine Schaber hauchdünne Eisblättchen ab, die ein Transportband auf ein Depot oder auf die Piste befördert. Dort liegt dann Eis aus reinem, klarem Wasser ohne jegliche chemische Zusätze. Nach dem Präparieren durch eine Pistenwalze entsteht eine feste Schneedecke, die in ihrer Qualität Frühlingsschnee gleicht.

Dass die Schneequalität erstaunlich gut ist, hatten bereits vor zwei Wochen die deutschen Top-Raceboarder Anke Karstens und Patrick Bussler samt Cheftrainer Andreas Scheid bestätigt. Und auch die örtliche Snowboard-Crew, die verantwortlich für den Aufbau des Funparks ist hat festgestellt: „Alles bestens!“

Für die Installation der Snowfactory waren keine aufwändigen Bauarbeiten oder Installationen nötig. Die Beschneiungsanlage kam betriebsbereit im Container zum Einsatzort. Lediglich für Strom- und Wasseranschluss mussten die Betreiber sorgen.

Erster Schnee an der Ruhrquelle aus der Snowfactory. Foto: Ferienwelt Winterberg
Erster Schnee an der Ruhrquelle aus der Snowfactory. Foto: Ferienwelt Winterberg

Die Scherbeneisanlage arbeitet unabhängig von der Außentemperatur. Dennoch ist ihr Einsatzbereich begrenzt. Bei Temperaturen ab minus zwei Grad ist der Einsatz von konventionellen Beschneiungsanlagen ökonomisch günstiger. Bei höheren Plustemperaturen und feuchtem, nicht gefrorenem Untergrund macht der Einsatz ebenfalls wenig Sinn, da der Schnee zu schnell wegtauen würde.

Dass der inzwischen erzeugte Schnee sich nun innerhalb weniger Tage wieder in Wasser verwandelt, befürchten die Betreiber nicht. Der Einsatzort ist gut gewählt. Die Ruhrquelle gilt als „Kältekammer des Sauerlandes“. An vielen Tagen im Jahr ist sie sogar der kälteste Punkt Deutschlands. Das zeigt die Statistik. Schneedepots, die die Saison oder größere Events sichern sollen, sind dort also gut angelegt.

„Die Snowfactory ist kein Ersatz für klassische Beschneiungsanlagen, sondern eine Ergänzung“, betont Liftbetreiber Florian Leber. Und auch Tourismusdirektor Michael Beckmann versichert: „Wir wollen solche Anlagen nicht flächendeckend einsetzen. Aber wir brauchen mehr Planungssicherheit bei der Gestaltung und Bewerbung der Wintersaison.“ Wirtschaftlich seien viele Branchen vom Wintertourismus ab, das habe der zurückliegende milde Winter gezeigt. „Und mit dem Ausbessern von Liftein- und –ausstiegen und kleineren Pistenabschnitten können wir sinnvoll mildere Zeitabschnitte überbrücken, ohne unsere Gäste enttäuschen zu müssen.“

In den kommenden Wochen sind Piste und Funpark im Skigebiet Ruhrquelle jeden Tag von 9 bis 16 Uhr geöffnet.

Text und Fotos: Ferienwelt Winterberg